Seine Erlebnisse in der
Schlacht von Solferino 1859 beeindruckten den jungen Jean-Henri Dunant so sehr,
dass er begann über organisierte Hilfe für die Opfer auf den Schlachtfeldern
nachzudenken.
Hilfe auf den Schlachtfeldern war kein neues Thema, denn Angehörige
verschiedener Orden,
z.B. Malteser und Johanniter, halfen schon lange auf den Schlachtfeldern.
Doch diese Hilfe war nur sehr ungenügend organisiert und
nur wenig geeignet zur Bewältigung einer großen Zahl von Verletzten.
Zudem wurde meist nur den Verwundeten der eigenen Seite geholfen,
während man verletzte oder erkrankte Gegner dahinsiechen ließ.
Kurzum: es mangelte an Allem.
Dunant machte es sich zum
Ziel die Hilfe für die verwundeten und erkrankten Krieger zu verbessern
und schon in Friedenszeiten mit der Vorbereitung zu beginnen.
Zudem könnten diese Vorbereitungen bei zivilen Unglücken, wie z.B. Seuchen,
sehr nützlich sein.
„Eine Erinnerung an Solferino" nannte Dunant sein Buch über seine
Erlebnisse in Solferino.
Es erschien im November 1862 in einer Auflage von 1600 Exemplaren im
Privatdruck.
Auf Anregung Dunants lud die Schweizer Regierung 25
Staatsvertreter zu einer ersten
internationalen Konferenz in Genf ein (26. bis 29. Oktober 1863).
Das Großherzogtum Baden wurde durch den Pfarrer Dr. Christian Hahn vertreten.
Dieser Dr. Christian Hahn gründete danach am 5. Dezember 1863 in Stuttgart die
erste
„Hilfsgesellschaft zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“
außerhalb der Schweiz.
Das erste Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der
im Felde verwundeten und
erkrankten Krieger wurde im August 1864 getroffen.
Das Großherzogtum Baden ging mit gutem Beispiel voran, es ratifizierte im
Dezember 1864
als erster deutscher Staat dieses Abkommen.
Im gleichen Jahr bildeten sich bereits weitere Hilfsvereine, so z.B. am 6.
Februar 1864
der Preußische Landesverein zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger.
Eine Satzung des Preußischen Landesvereins wurde erst am 3. April 1866
verabschiedet,
der Krieg in Schleswig-Holstein hatte zu dieser Verzögerung geführt.
Am 7. Mai 1966 erfolgten die Genehmigung und die Verleihung der
Körperschaftsrechte durch Preußen.
Durch diese Körperschaftsrechte wurden die Kreis- und Ortsvereine fest an das
Zentralkomité des
Preußischen Landesvereines gebunden. Dieses Zentralkomité war auch
weisungsgebendes Organ im Kriegsfall.
Zur Finanzierung des Zentralkomité mussten die örtlichen Vereine mussten ein
Drittel ihrer Einnahmen abtreten.
Am 11.
November 1866, dem Dank- und Friedensfest, gründete Kaiserin Augusta im
Beisein von J.-H. Dunant den Vaterländischen Frauenverein. Dieser selbständige
Verein sollte sich am Preußischen Zentralkomité anlehnen und unter
dem Schutz des Roten Kreuzes stehen. Er sollte auch bei „allgemeinen und
örtlichen
Landeskalamitäten“ zur Hilfe bereitstehen. Diese Vaterländischen
Frauenvereine bekamen ungeahnten Zulauf. Dieser Vereine sahen ihre Aufgabe
nicht
nur in der Kriegsopfer- und Katastrophenhilfe, sondern vielmehr auch in der
Förderung
der Krankenpflege, Gründung neuer oder Verbesserung existierender Krankenhäuser,
Arbeitslosenhilfe, Gründung und Förderung von Waisenhäusern.
Für die Arbeit warb man bereits ausgebildete Krankenschwestern.
Die Mitgliederzahlen der Vaterländischen Frauenvereine haben sich bis zum Juli
1914 auf ca. 800.000 erhöht, gegenüber rund 270.000 männlichen Kräften.
Schon 1866 fanden sich in Koblenzer Schloss Frauen auf Anregung der Kaiserin Augusta zusammen um Kleidung, Bettwäsche und Verbandmaterial für verwundete Soldaten herzustellen und Liebesgaben (Spenden) zu sortieren und zu verschicken. Dieser Verein schloss sich 1867 dem Vaterländischen Frauenverein an und hatte 209 ordentliche und 322 außerordentliche Mitglieder. Die zur Verfügung stehenden Mittel und das Engagement der Frauen führten nach dem unerwarteten Kriegsende dazu, dass die von Ihnen hergestellten und gesammelten Materialien noch 1914 im Vereinslazarett in Salzig verwendet wurden. Am 19. Dezember 1899 wurde eine Satzung für den Vaterländischen Frauenvereins verabschiedet und mit dieser im Vereinsregister am 15.02.1900 eingetragen. Unklar ist warum die Eintragung ins Vereinsregister erst so spät erfolgte.
Die Satzung wurde 1899 eingereicht und unterzeichnet von:
Erbgroßherzogin Hilda von Baden (1. Vorsitzende)
Frau Anna Keller, geborene Spèmann, Ehefrau von Generalleutnant Rudolf Keller
Frau Karola Schüller, Frau von Emil Schüller, dem Oberbürgermeister von Koblenz
Frau Geheimrat Minna Stiehl, geborene von Roeder, Frau von Regierungsrat Theodor Stiehl
Fräulein L. Stiehl
Frau Geheimrat Wegeler, geborene Deinhard, Frau des geheimen Commerzienrates Julius Wegelers
Herr J. Gisevius, Königlicher Regierungsrat
Herr Oberarzt Dr. Richard Heigl
Herr Mantell, Rentner ohne Stand (Schatzmeister)
Herr Carl Ortmann, Erster Beigeordneter (Schriftführer)
Die Arbeit des Koblenzer
Frauenvereins konzentrierte sich auf die Vorsorge für die
Kriegsverwundetenpflege, die Verwaltung von Depotbeständen für die
Verwundetenpflege, die Hilfe bei Notständen und die Hilfe für Bedürftige.
Das Koblenzer Adressbuch von 1873 als älteste bekannte Quelle für die Gründungdaten des Zweig-Vereins des Vaterländischen Frauenvereins und des Kreis-Vereins zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger (Stadtarchiv Koblenz)
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Am 21. November 1868 wurde in Koblenz der erste „Kreisverein zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ gegründet. Der Name dieses Vereins wechselte in seiner Geschichte über „Zweigverein zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ schließlich in „Zweigverein vom Roten Kreuz“. Vorsitz hatte zur Gründungszeit der damalige Landrat Freiherr Raitz von Frentz. Schon 1870/71 konnte der Verein seine praktische Tätigkeit anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges aufnahmen. Leider liegen aus dieser Zeit keine genaueren Informationen vor. Nach diesem Krieg widmete man sich intensiv der friedensmäßigen Ausbildung von Sanitätsmannschaften. Die Arbeit des Zweigvereins schlief ab 1881 langsam ein und wurde 1892 durch den Vorsitzenden, Landrat und Polizeidirektor Graf Brühl, wiederbelebt. Unter dessen Nachfolger, Geheimrat von Stedmann, nahm der Verein weiteren Aufschwung. Schon mit dem ersten Mobilmachungstag des Ersten Weltkrieges wurde der Zweigverein tätig. Es wurden Erfrischungsstellen auf allen Bahnhöfen und Verbandstellen in Koblenz und Ehrenbreitstein eingerichtet. Zudem wurden vier Vereinslazarette angelegt, in Bassenheim (100 Betten), Salzig (85 Betten), Sayn (70 Betten) und in Bad Bertrich (500 Betten). Das Lazarett in Bad Bertrich wurde zunächst auf 600, dann auf 800 und schließlich auf 1000 Betten vergrößert. Um die Lazarette zu sichern, unternahm man Haus- und Straßensammlungen. Zunächst sammelten Männer- und Frauenvereine getrennt, aber zur besseren Koordination wurde schließlich der „Kriegsausschuß der vereinigten Vereine vom Roten Kreuz und nationaler Frauendienst von Koblenz und Ehrenbreitstein“ gegründet. Auch um die Kriegsgefangenen kümmerte man sich, diese oblag allein den Vereinen des Roten Kreuzes. Hier wurde versucht Kontakte mit Kriegsgefangenen herzustellen und ihnen Pakete zukommen zu lassen. Auch wurden Verwundeten- und Vermißtennachweise erstellt. Ebenso gehörte die Hilfe für Hinterbliebene und Kriegsbeschädigte zur Arbeit des Vereins. Nach dem 1. Weltkrieg wandte man sich auch der Betreuung der auslandsdeutschen Flüchtlinge zu. Aber auch die Zusammenfassung und die Sicherung des Bestandes an Sanitätskolonnen war eine vordringliche Aufgabe. 1920 gab es sechs Sanitätskolonnen innerhalb des Zweigvereins: Koblenz, Ehrenbreitstein, Vallendar, Bendorf, Weißenthurm und Mülheim. Bis 1931 kamen noch Waldesch, Rhens, Winningen, Lay, Dieblich, Kobern, Pfaffendorf und Metternich hinzu. Am 21. November 1868 wurde in Koblenz der erste „Kreisverein zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ gegründet. Der Name dieses Vereins wechselte in seiner Geschichte über „Zweigverein zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ schließlich in „Zweigverein vom Roten Kreuz“.
Artikel aus „Elf Jahre in Fesseln“, Autor: Jakob Wenz, Koblenz, Verlag: Koblenzer General Anzeiger, Dezember 1929 |
In der Zeit des passiven Widerstands und des Separatismus, errichtete das Koblenzer Rote Kreuz eine Fürsorgestelle für politisch Gefangene und die Verwandten von internierten oder ausgewiesenen Deutschen. Bei der Bewältigung dieser Arbeit leistete die Sanitätskolonne eine beachtliche Arbeit. Diese Fürsorge für Teile der deutschen Bevölkerung wurde damals einhellig als „Ruhmesblatt in der Geschichte des Roten Kreuzes“ bezeichnet. Auch die Geschichte des Zweigvereins, später Kreismännerverein, endet mit der Neuordnung des Roten Kreuzes aufgrund des Gesetzes über das DRK vom 09.12.1937.
Die erste Sanitätskolonne wurden gegen Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger des neunzehnten Jahrhunderts vom Eisernen Kreuz Verein gebildet. Diese Kolonne löste sich 1893 wieder auf. 1894 bildete sich eine Sanitätskolonne des Gardevereins. Neben dieser Kolonne hat es wohl auch noch eine Kolonne in der Trägerschaft des Koblenzer Turnvereins gegeben, welche ebenfalls 1894 gegründet wurde. 1898/1899 wurde die Sanitätskolonne des Gardevereins auf den Kreiskriegerverband ausgedehnt und in Krieger-Sanitätskolonne umbenannt.
1899
hatte diese Kolonne eine Stärke von 30 Mann. Diese Kolonne trat nicht nur bei
Übungen in Aktion. Sie übernahm den Streckenabschnitt Koblenz-Oberwesel bei der
Automobilsternfahrt Paris – Berlin im Jahre 1904. |
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Generaloberarzt a.D. Dr. Redecker |
Die
erste Dienstbekleidung der Sanitätskolonnen war übrigens die Dienstmütze,
erst später kam der „Dienstrock“ dazu. Beides wurde in Erlassen des
Kaiserlichen Kommissars im Mai 1884, bzw. 01.03.1898 geregelt.
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Am 1908
wurden vier Mitglieder der Krieger-Sanitätskolonne im Aufbau der Döcker’schen
Baracke ausgebildet. Die Ausbildung fand in Kreuznach statt. Ausbilder war der Depottischlermeister
vom Zentraldepot Neubabelsberg. Träger der Ausbildung war der Provinzialverein.
(Die Döcker’sche Baracke war eine standardisierte Holzbaracke, deren Einsatz
bei Seuchen u.ä. vorgesehen war.)
Vom 1.
Oktober 1913 an betrieb die Sanitätskolonne im Einvernehmen mit der Stadt
Koblenz die erste ständig besetzte Rettungswache auf dem Plan.
Während
des 1. Weltkrieges versorgte die Sanitätskolonne auf dem Transport erkrankte
Soldaten. Nach Einsetzen der Kampfhandlungen kamen die Versorgung und der
Transport von Verwundeten hinzu. Zu diesem Zweck wurde eine geräumige Baracke
eingerichtet, welche täglich von 10-15 Angehörigen der Sanitätskolonne betreut
wurde.
Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Koblenz, 1925 (Aus Festschrift zur Reichsverbandstagung der Sanitätskolonnen von 1931) |
Der langjährige Vorsitzende der Koblenzer Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Dr. Dahm (Aus Festschrift zur Reichsverbandstagung der Sanitätskolonnen von 1931) |
Am
22.07.1930 bei der Feier der Rheinlandbefreiung kam es zu einem Brückenunglück,
hierbei erwies die Sanitätskolonne 38 Ertrunkenen den letzten Dienst bei
Bergung,
Das erste
eigene Fahrzeug der Sanitätskolonne ist auf einem Foto von 1934 zu sehen.
Träger
der Ausbildung war der Provinzialverein. Ihm meldeten alle Sanitätskolonnen
die Interessenten für die freiwillige Krankenpflege. Die Kosten der
Ausbildung trugen die Sanitätskolonnen, die Zweigvereine und der
Provinzialverein. Das Preußische Zentralkomité gab Beihilfen. Erster
Ausbildungsort auf dem Gebiet des Provinzialvereins war das Militärlazarett
Koblenz. Die Chef- und Oberärzte hatten die Aspiranten zu prüfen und darüber
ein Zeugnis auszustellen. |
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4. Auflage des Amtlichen Unterrichtsbuch des DRK 1930 |
Ein
weiterer Schritt zur Zusammenfassung der Rotkreuz-Vereine war die Bildung der
Provinzialvereine in Preußen.
Aus dem
Wunsch der Sanitätskolonnen sich enger zusammenzuschließen, entstand 1906 in
der Rheinprovinz ein Provinzialverband. Vom 1. bis zum 4. Juli 1932 fand die
„9. Reichsverbandstagung Deutscher Sanitätskolonnen und verwandter
Männervereinigungen vom Roten Kreuz“ in Koblenz statt.
Dieses
Gesetz brachte eine Auflösung der alten Strukturen und die Bildung eines
zentralisierten Deutschen Roten Kreuzes. Es gab ab 1938 erstmals ständig
besetzte Kreisstellen (1940 in der Schlossstraße 1). Diesen Kreisstellen waren
männliche und weibliche Bereitschaften, sowie eventuell vorhandene
Schwesternschaften unterstellt. Dies bedeutet dass die bisherigen
Sanitätskolonnen in die Bereitschaften(m) und die Frauenvereine in die
Bereitschaften (w) überführt wurden. Diese Umstrukturierung machte es
theoretisch leichter die Rotkreuz-Arbeit zentral zu koordinieren und natürlich
auch zu kontrollieren. Das Präsidium in Berlin versank in Folge dessen in einer
Papierflut, wodurch die Landesverbände trotzdem eigene Entscheidungen trafen
oder treffen mussten.
Geradezu
bezeichnend ist das ist das damalige Symbol des DRK: |
Viele der Führungspositionen wurden von NSDAP-Mitgliedern gemäß der neuen Satzung vom 27.12.1937 besetzt. Diese Führungskräfte hatten zumeist keine oder wenig Rotkreuz-Erfahrung. Viele der bisherigen Helfer arbeiteten aber im Sinne des Rotkreuz-Gedankens weiter. So kommt es zu dem zweideutigen Eindruck den das DRK in dieser Zeit hinterlassen hat, auf der einen Seite zentralisiert und von NSDAP-Mitgliedern repräsentiert, andererseits trotz dieser Situation großartiges geleistet zu haben. Das es auch negative Ereignisse gab möchte ich gar nicht bestreiten oder auslassen.
Die
Arbeit des DRK Koblenz im 2. Weltkrieg unterschied sich grundsätzlich nicht von
der Arbeit im 1. Weltkrieg. Es gab wieder Rettungs-, Verpflegungs- und
Betreuungsstellen. Der entscheidende Unterschied war aber sicherlich die
Dimension dieser Aufgabe. Zudem war die Zivilbevölkerung in erheblichem Maße
betroffen, zu nennen sind hier die kriegsbedingte Not und die spätere
Bombardierung von Koblenz. Welche Arbeit die Helferinnen und Helfer in dieser
schweren Zeit geleistet haben, ist heutzutage unvorstellbar. Anzumerken ist
noch, dass zumindest Material und Gerät der DRK-Kreisstelle Koblenz wegen der
fortdauernden Bombardierung nach Rhens ausgelagert wurde.
DRK-Helferinnen am Hauptbahnhof Koblenz |
DRK Helferinnen an der Rettungsstelle am Kemperhof |
Getränkeausgabe am Hauptbahnhof
Koblenz |
DRK Helferinnen im
Reservelazarett Boelke-Kaserne |
Im März
1946 wurde das Deutsche Rote Kreuz im Rahmen der Entnazifizierung aufgelöst.
Material und Gerät gingen größtenteils verloren. Dem heutigen Kreisverband
Mayen-Koblenz gingen neben anderem Vermögen ein Großeinsatzwagen, ein
OP-Anhänger, ein Anhänger mit Stromerzeuger, (Standort Bendorf) sowie ein Reihe
Krankenwagen verloren.
Bereits
1946 erteilte die französische Militärregierung die Genehmigung einen
„Sanitäts- und Hilfsdienst“ für Rheinland-Hessen-Nassau zu schaffen.
Hautsächliche Arbeit dieser Organisation sollte die Durchführung von
Krankentransporten sein. Vorsitz über die Generalversammlung hatte der damalige
Oberpräsident Boden. Dessen Vorgänger als Oberpräsident der Rheinprovinz, Dr.
Hans Fuchs, wurde als satzungsmäßiger Präsident dieser Organisation gewählt.
Diese neue Organisation fand aber nicht besonders viel Anklang und so wandte
sich Dr. Hans Fuchs an das französische Oberkommando. Er erwirkte die am 28.
April 1947 erlassene Verordnung Nr. 86 der französischen Militärregierung,
welche die Errichtung des Roten Kreuzes in Form einer Gesellschaft in allen
französisch besetzten Ländern wieder zuließ.
Schon am
29. Dezember 1947 wurde der DRK Landesverband Rheinland-Pfalz gegründet. Erster
Sitz wurde die Kardinal-Krementz-Straße 10 in Koblenz. Der Reichsminister a.D.
Dr. Hans Fuchs war schon vor dem 2. Weltkrieg als Oberpräsident der
Rheinprovinz Präsident des Provinzialvereins vom Roten Kreuz. Er wurde auch zum
ersten Präsidenten des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Er führte den
Vorsitz über die Versammlung zur Neugründung des Deutschen Roten Kreuzes auf
dem Koblenzer Rittersturz. Er wurde erster Vorsitzender des Präsidialrates des
DRK nach dem Krieg.
Nach dem
zweiten Weltkrieg war das DRK in einer Baracke in der Hohenzollernstraße 30
untergebracht. Wenige Jahre später (um 1951) zog es in eine Baracke am
Moselring, auf dem Gelände einer heutigen Tankstelle.
Rotkreuz-Tag in Trier 1954 |
Koblenzer Helferinnen und Helfer beim Rotkreuz-Tag in Trier |
DRK-Lotterie |
Kindererholung |
Bilder einer Feier mit Ehrung |
Der Kreisverband
Koblenz Stadt im Jubiläumsjahr 1986
Aktiver Dienst
Der Aktive Dienst mit seiner Bereitschaft stellt die Einheiten für den
Katastrophenschutz und führt Sanitätswachen bei Veranstaltungen durch. Es sind
zwei Sanitätszüge aufgestellt. An Wochenenden wurde ein drittes Fahrzeug (KTW)
für den Krankentransport besetzt. Die Verwaltung des Aktiven Dienstes erfolgte
ausschließlich ehrenamtlich.
Bei 1258 Sanitätseinsätzen wurden 3914 Helfer eingesetzt und kamen auf 30680
Einsatzstunden. Der Rettungsdienst wurde 78 mal mit zusammen 164 Helfern und
1804 Einsatzstunden verstärkt. Die 156 Helfer leisteten somit 32484
Einsatzstunden im Sanitäts- und Rettungsdienst.
Blutspendedienst
Die Blutspendetermine wurden vom Kreisverband vorbereitet und auch personell
besetzt. Die Entnahmeteams kamen aus der Blutspendezentrale in Bad Kreuznach
zum Termin angereist. An 10 Terminen haben jeweils ca. 40 Helferinnen und
Helfer, vornehmlich vom Arbeitskreis Blutspendedienst, 4360 Dienststunden
geleistet.
Breitenausbildung
50 Lehrgänge in Sofortmaßnahmen am Unfallort und 71 Lehrgänge in Erster Hilfe
mit zusammen 1435 Teilnehmern konnten 1986 ausgebildet werden. Hinzu kamen 7
Lehrgänge in Herz-Lungen-Wiederbelebung mit 96 Teilnehmern.
Geschäftstelle
Die Geschäftsstelle ist u.a. für die Abrechnung der Krankentransporte und die
Mitgliederbetreuung zuständig. Dafür waren 12 hauptamtliche Kräfte, davon 5
Teilzeitkräfte, beschäftigt
Hilfsmittelverleih
Das DRK hielt Hilfsmittel, wie z.B. Gehstützen, Rollstühle, Toilettenstühle,
Krankenbetten und Krankenlifte, zum Verleih bereit
Jugendrotkreuz
Zur Förderung des humanitären Gedankens und zur Heranbildung des Nachwuchses
fanden sich Kinder und Jugendliche in Gruppen zusammen. Jugend- und
Sozialarbeit, Realistische Unfalldarstellung. Ältere JRKler mit
Sanitätslehrgang unterstützten den Aktiven Dienst bei Sanitätswachen. Lange
Jahre hat das Jugendrotkreuz den Kreisverband auch durch das Falten und Verteilung
von Altkleidertüten und der dazugehörigen Zettel, die Zusammenstellung und
Verteilung der jährlichen Spendenbriefe oder der Jahresberichte unterstützt.
1986 zählt das Jugendrotkreuz 28 Mitglieder.
Kleiderkammer
Gebrauchte Kleidung wurde hier sortiert und kostenlos an Bedürftige ausgegeben.
Kreisauskunftsbüro
Das DRK wurde von der Bundesregierung beauftragt den Suchdienst bei
Verteidigungs- und Unglücksfällen zu organisieren. Dazu gibt es in jedem
Kreisverband, so auch in Koblenz, ein Kreisauskunftsbüro mit der dazugehörigen
Registrierungsausstattung.
Rettungsdienst und Krankentransport
Rund um die Uhr sind Rettungswache und das Notarzteinsatzfahrzeug am
Krankenhaus Kemperhof besetzt. An zwei Tagen der Woche beteiligt sich das
Bundeswehrzentralkrankenhaus mit einem Notarztwagen am Rettungsdienst.
Insgesamt 30 hauptamtliche Mitarbeiter arbeiten im Rettungsdienst /
Krankentransport in Koblenz.
Schwesternhelferinnenprogramm
Zur Unterstützung der Krankenhäuser in einem Katastrophen- oder Verteidigungsfall
wurden ständig Schwesternhelferinnen ausgebildet. Ausbildung, Fortbildung und
Verwaltung wurden vom Kreisverband im Zusammenwirken mit dem Landesverband
durchgeführt.
Sozialdienst
Der Kreisverband unterhält zwei Seniorenbegegungsstätten in der Alten Münze und
in der Kurfürstenstraße. Als Dienste werden u.a. Essen auf Rädern,
Hausnotrufdienst, Hauspflegedienst, Beratungsstelle, Familienzusammenführung,
Suchdienst, Kinder- und Seniorenerholung, Seniorenbetreuung, Kleiderkammer und
Hilfsmittelverleih angeboten. Die Sozialdienststelle ist ebenfalls in der Alten
Münze untergebracht.
Fahrzeugbestand 1986
Eigene Fahrzeuge:
3 Krankentransportwagen VW Bus T3
2 Krankentransportwagen Daimler Benz W123
3 Rettungswagen Daimler Benz 410
1 Notarzteinsatzfahrzeug VW Passat Variant
1 Behindertenfahrzeug VW LT 28
1 VW Golf Typ I (Essen auf Rädern)
1 Audi 100 (Geschäftsführer)
1 Mannschaftstransportfahrzeug VW Bus T3
1 Mannschaftstransportfahrzeug Daimler Benz 207D
1 Krankentransportwagen (4 Tragen) VW LT31
1 Transportfahrzeug VW LT 31 (ehemaliger RTW)
1 Wohnwagen, Tandemachse (Mobile Unterkunft, Einsatzleitung, Unfallhilfsstelle)
1 Unfallhilfsstellenanhänger
1 Sanitätsgruppenanhänger
1 Beleuchtungsanhänger mit Stromerzeuger 1,6 kVA
1 Anhänger zur Stromversorgung und Einsatzstellenausleuchtung mit Stromerzeuger
5 kVA
1 Mehrzweckanhänger 1200kg
KatS-Fahrzeuge:
1 Mannschaftstransportfahrzeug Ford Transit (KO-8325)
4 Krankentransportwagen (4 Tragen) Ford Transit (KO-8320, KO-8321, KO-8322,
KO-8323)